Die Geschichte der Jeans – Für Frauen beginnt sie 80 Jahre später
Der deutsche Auswanderer Levi Strauss, als Löb Strauß 1829 in Bamberg geboren, gilt als der Erfinder der uns bekannten Jeans.
Nachdem er mit seiner Familie nach Amerika ausgewandert war, begann er in San Francisco mit Waren und Stoffen zu handeln. Wegen des Goldrausches gab es zu dieser Zeit etliche Goldgräber in dieser Stadt.
Levi Strauss erkannte, dass sie für ihre meist abgelegene Arbeit sehr strapazierfähige Hosen benötigten. Er ließ diese zunächst aus braunen Hanf herstellen. Getragen wurden die Hanfhosen, wie zu der Zeit üblich, mit Hosenträgern. So hatte er den Grundstein zu einer robusten und strapazierfähigen Hose gelegt.
Schließlich arbeitete Levi Strauss mit dem Schneider Jacob Davis zusammen. Um die Hose noch widerstandsfähiger zu machen, entwickelten sie gemeinsam die Idee, die Nähte der Hosen mit Nieten zu verstärken. Als nächsten Schritt wurde der braune Hanf durch reißfesten Denim ersetzt und auch die Taschen wurden mit Nieten verstärkt. Die Jeans wurde geboren und am 20. Mai 1873 als Arbeiteroverall zum Patent angemeldet.
In der DDR war die Jeans verboten
Etwa 50 – 60 Jahre später etablierte sich der Begriff „Blue Jeans“ und die Hosenträger wichen dem Gürtel. Im 2. Weltkrieg gelang der Jeans durch die amerikanischen Soldaten der Sprung in den europäischen Markt. In Deutschland gestaltete sich der Markteintritt zunächst sehr schwierig. Hier wurde die Jeans abfällig als „Nietenhose“ oder „Texashose“ bezeichnet und als Symbol des Protests gegen die Autorität und Tradition angesehen. In der DDR war sie zeitweise sogar verboten. Nichtsdestotrotz konnte aber auch hierzulande der Siegeszug der Jeans nicht aufgehalten werden. Beflügelt durch die Schauspiellegenden Marlon Brando und James Dean steigerte sich zusehends der Bekanntheitsgrad und die Beliebtheit der Denim-Hose.
Die ersten Frauenjeans
In Europa gibt es die beliebte Hose für Frauen erst seit 1953. Immerhin noch 5 Jahre, nachdem die ersten Jeans in Europa hergestellt wurden. Speziell auf die weibliche Anatomie abgestimmte Passformen wurden verarbeitet. Im Ursprungsland der Denims wurden die ersten Frauen-Jeans bereits etwa 20 Jahre zuvor, ab 1934, produziert. Eine wichtige Rolle, vielleicht die wichtigste für die Etablierung der Jeans als Frauenhose, spielte sicherlich Norma Jean Baker. Bekannt als Marilyn Monroe ließ sie sich 1945 in einer Herrenjeans fotografieren und sorgte mit diesen Fotos für großes Aufsehen. Dass Frauen auch Hosen tragen können, weiß die Welt schon seit den 1930ern als Ikonen wie Marlene Dietrich und Katharine Hepburn die Männerwelt entsetzen und verführten, indem sie Hosen für Frauen salonfähig machten. Die typische Passform der Marlene-Jeans verdankt ihren Namen eben dieser Schauspielerin: Marlene Dietrich.
Eine Arbeitshose für jeden Kleiderschrank
Die Geschichte der Jeans begann als Arbeitshose und ist heute aus keinem Kleiderschrank mehr wegzudenken. Wohl kaum jemand besitzt nicht mindestens eine Jeanshose. Sie ist inzwischen das beliebteste Kleidungsstück und selbst in den großen Kollektionen exklusiver Designer hat sie einen festen Platz. Egal welche Marke, ob günstig oder exklusiv, eines haben sie gemeinsam: Sie sind robust und strapazierfähig.
Durch unterschiedliche Schnitte, Stile, Arten und Passformen findet jeder, ob Mann, Frau oder Kind die für ihn richtige Jeans. Sie ist zu einem Outfit für jede Lebenslage geworden. So ist es auch verständlich, dass es in den meisten Fällen nicht nur bei einer Jeans im Kleiderschrank bleibt.